Wo finden wir unser Glück? In der Familie? Mit dem Bau eines eigenen Hauses? Oder mit dem Kauf des neuen Porsches? Gibt uns materieller Wohlstand die Chance glücklich zu werden oder steuern wir damit am wahren Leben komplett vorbei? Fritz Meier lebt seit acht Jahren in minimalistischen Verhältnissen. Er hat seinen Arbeitsalltag mit vierzig Stunden pro Woche aufgegeben und lebt heute bescheiden in einer kleinen Altstadtwohnung in Amberg.
«Goldener Käfig hat immer damit zum duah, dass ma wos kaft hod, was ma dahoam angehäuft hod und moint ohne des geht’s nimmer. Des is immer irgendwas Materialistisches, was Materielles, hat mit monetären Sachen zum duah, und des macht oin aber bloss scheinbar glücklich. Des is so a Trug.»
Für Fritz war der Wechsel zum einfachen Lebensstil nicht bewusst gewählt. Äußere Lebensumstände gaben hier erstmals den Ton an.
«Die Einstellung zu dem wie ich heute lebe ist ned bewusst komma, tatsächlich, des hat sich eingschlichen, mit weniger Geld haben. Nach der Ehe da hab ich fünf, sechs Jahr lang braucht und ich hab irgendwann gemerkt, je weniger Geld, dass ich hab umso besser geht’s ma. Natürlich, man braucht a bissl a Geld weil ma Miete zohln muss, weil ma gewisse Zahlungen hat und so weiter. Aber es geht ma nimmer darum, dass ich viel Geld hab, dass ich mir viel leisten kann. Ich hab viel mehr Freid dran, wenn mi jemand besucht, auf an Kaffee vorbeischaut. Freundschaften, Begegnungen mit Leit, jemandem helfa, des is tatsächlich viel mehr wert.»
Das erklärt auch der humanistische Psychologe Abraham Maslow in seiner Bedürfnispyramide. Maslow behauptete, dass Menschen als erstes die Befriedigung von physiologischen Grundbedürfnissen wie Durst und Hunger benötigen. Sind diese Versorgungen sichergestellt, folgt das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit. Auf der dritten Ebene der Hierarchie, sehnt sich der Mensch nach Werten der Liebe und der Zuneigung in zwischenmenschlichen Beziehungen.
«Also notwendig ist, dass ma a Dach übern Kopf hat, des kann etz a dreißig Quadratmeter Apartment sei, des konn a hundert Quadratmeter Wohnung sei. Vielleicht was zum Essen, des müssen etz ned irgendwelche luxuriösen, teueren Delikatessen sein. Des ist einfach, der Körper braucht was zum Essen. Fakt. Wos zum Trinka. An Plotz zum schlafa, des is in der Wohnung scho wieder mit drinna, ne. Und dann hörts eigentlich scho auf.»
Heute unterhält sich Fritz hauptsächlich als Schlagzeuglehrer und Trommelpädagoge.
«Ich bin deutlich zufriedener und glücklicher als früher, wirklich, des kann ich ganz, an erster Stelle a glei sagen, es ist unheimlich schei nimmer in a normale Arbeit gehen zu müssen.»
Auch wenn er sich immer mehr in seinem materiellen Besitz und Ausgaben beschränkt, eine Sache bleibt ihm jedoch heute noch.
«Des Restliche, was bei mir blieben ist mit materiell was kaufa ne, des san meine Hotwheels. Autos, die kauf ich heit no.»
Aber auch hier sagt er, es ist nur Materie, letztendlich müsste er auch das nicht haben.