Good horn, good break and good luck – die ersten Worte, die wir in Agra hören. Auf der Strecke vom Bahnhof zu unserem Hotel ist der Verkehr wie von einer anderen Welt: Stau auf beinahe der ganzen Strecke; wir brauchen geschlagene 45 Minuten für fünf Kilometer.

Abgesehen von der Fahrt zum Hotel ist der Weg von Delhi nach Agra eine überraschend positive Erfahrung. Beim Einstieg in den Zug beginnt das Staunen angesichts überdurchschnittlich geräumiger Sitzplätze. Jeder Gast erhält eine Rose, gefolgt von einem großzügigen Frühstück, Tee oder Kaffee und: Der Zug kommt sehr pünktlich an. Als wir bemerken, wie hochgradig die Klasse ist, in der wir reisen, kommen wir auch schon an: Agra.

Als hätten wir es geplant: Am Tag unserer Ankunft beginnt das Taj Mahotsav Festival 2018, direkt neben unserem Hotel. Das Festival wartet auf mit außergewöhnlichen Ständen, vielem köstlichem Essen und hier und da Musik und Auftritte. Es ähnelt in seiner Art einem Kunst- und Handwerksmarkt. Bei der Eröffnungszeremonie werden wir wegen unserer Kameras in die ersten Reihen geführt, den Pressebereich, und sogar bis auf den roten Teppich. Wir wissen nicht, wen wir da fotografieren, doch die Personen scheinen wichtig zu sein. Den ersten Abend lassen wir ausklingen mit einem Blick auf das Taj Mahal von der Dachterrasse des Hotelrestaurants, bei gutem Essen und unserem ersten Bier in Indien.

Das Frühstück, ungewohnt: scharf und gut gewürzt so früh am Tag ist Neuland für uns. Gestärkt geht es los zum Taj Mahal. Das Gebäude und der gesamte Komplex wirken unglaublich und es ist schwer, Worte zu finden: beeindruckend, ein Kontrast zu allem, was wir bisher erlebt haben. Wir treffen viele spannende Menschen und fotografieren das gesamte Areal aus jeder möglichen Perspektive. Große Menschen, weiße Haare und Piercings gleichen hier einer Attraktion. Selfies mit uns aus jeder Perspektive stehen auf der Tagesordnung – gefragt oder ungefragt. Wir verlassen das Gelände mit einer Erfahrung und einem Eindruck, den niemand von uns mehr missen möchte.

Die vielen Interviews, Fotos und das frühe Aufstehen haben sich gelohnt, wir haben uns eine Auszeit an unserem Hotelpool verdient. Die Sonne scheint angenehm warm und zaubert einen leichten roten Teint auf die Haut. Abends erkunden wir ein weiteres Mal das Festivalgelände und kosten von den Spezialitäten des Marktes: Jedes Gericht hat seinen eigenen, bislang nicht gekannten Geschmack.

Die Vorfreude auf Jaipur steigt: Unsere Aufenthalt in Agra neigt sich dem Ende mit einem Hauch von Wehmut. Der Wecker ist auf 5:15 Uhr gestellt.

Taj Mahal